Neulich war ich bei einer Lesung von Michael Stavarič.
Ich kenne ihn noch aus der Studienzeit – zwei Tschechen in Wien, damals zufällig am selben Ort.
An diesem Abend las er aus seiner Schattenfängerin.
Und danach nahm er sich Zeit, in eines seiner Kinderbücher eine Widmung zu schreiben – für meine Tochter, die gerade beginnt, selbst zu lesen.
Ein kleiner Moment, still, freundlich. Aber einer, der bleibt.
Vier Bücher wie Expeditionen
Die Reihe heißt schlicht Faszination.
Vier Bände, vier Blicke auf das Meer:
- Die Krake – ein Wesen zwischen Fremdheit und Intelligenz.
- Die Wale – Giganten mit Körpern wie Kontinente.
- Die Haie – gefürchtet, doch unersetzlich für das Gleichgewicht der Ozeane.
- Die Qualle – durchsichtig, verletzlich, fast unsterblich.
Illustriert von Michèle Ganser: Bilder, die wirken, als hätten sie Licht in die Tiefsee gezeichnet.
Stavarič sagt: „Das Meer repräsentiert für mich das letzte große Abenteuer. Alles Leben stammt von dort.“
Warum das wichtig ist
Meine Tochter stolpert gerade über ihre ersten Wörter.
Und genau hier setzen Bücher wie diese an:
Sie erklären nicht nur.
Sie machen neugierig.
Sie öffnen Türen – leise, ohne Druck.
Mehr als Kinderbücher
Vielleicht sind diese Bände deshalb nicht nur für Kinder.
Sie sind für alle, die sich erinnern wollen, wie Staunen klingt.
Man schlägt eine Seite auf – und die Welt wirkt für einen Moment größer.
Quelle Zitat: Michael Stavarič im Interview mit dem Kurier (2021).